Tipps


Alkohol für Tinkturen

tingere=färben, die Heilpflanzen werden also in einer Flüssigkeit, in diesem Falle Alkohol, gefärbt, ausgezogen und gleichzeitig konserviert; eine geniale Methode, um die Heilkräfte der frisch gepflückten Pflanzen zu erhalten. Selber Tinkturen herzustellen ist einfach und faszinierend. Auch sind Tinkturen sehr konzentriert, lange haltbar und brauchen wenig Platz beim Aufbewahren.
Sie sollten immer geeigneten Alkohol vorrätig haben, bei mir sind dies Kernobst und Ethylalkohol (Feinsprit).
Die meisten Pflanzen reagieren auf einen Alkoholgehalt von ca. 50 Volumenprozent am besten, d.h. alle Inhaltsstoffe, wasserlösliche, fettlösliche und geringe Mengen Harze, werden gelöst. Bis vor kurzem habe ich ca. 40-prozentigen Alkohol verwendet, doch nun habe ich herausgefunden, dass dies nicht ganz optimal ist, die Tinktur zu schwach aussieht, leicht trüb werden kann und nicht ihre volle Heilkraft etwickelt.
Ein neutraler Alkohol wie Wodka bringt den Eigengeschmack der Tinktur zum Vorschein, doch auch Kernobst oder Steinobst können verwendet werden. Kernobst ist der preiswerteste geeignete einheimische Alkohol.
In der Drogerie bekommen Sie auch günstig 70 %igen Alkohol, welcher jedoch nicht eingenommen werden darf und sich nur für die äusserliche Anwendung eignet. Ich stelle prinzipiell alle Tinkturen mit Alkohol zum Einnehmen her, um Missgriffe zu v ermeiden.
Den Feinsprit kaufe ich in Italien, denn in der Schweiz ist er wegen der hohen Alkoholsteuer unbezahlbar. Im italienischen COOP oder Supermarkt wird er unter Alcohol etilico 95° günstig, für ca. 12 Euro, zur Herstellung von Likören angeboten. Bei einem Ausflug nach Italien bringe ich halt statt Grappa, Martini oder Amaretto einen Liter reinen Alkohol nach Hause.

Alkohol ca. 50 prozentig
Um einen Alkoholgehalt von 50% zu erhalten, habe ich eigentlich drei Möglichkeiten:

1. Selbstgebranntes aus einheimischem Obst besteht meist den idealen Gehalt von gut 50% und ergibt die beste Tinktur
2. Feinsprit, resp. Alcohol etilico 95° oder Ethylalkohol verdünne ich 1:1 mit Quellwasser oder Mineralwasser und erhalte so den gewünschten Alkoholgehalt von 47.5%. Ev. die Alkoholbeigabe etwas höher dosieren bis zu 55%
3. Wodka, Kernobst oder Steinobst verstärke ich mit einer Zugabe von wenig Feinsprit.

Kräuter sammeln, pfücken, ernten

Immer wieder werde ich gefragt, worauf wir achten sollen, um möglichst heilkräftige Kräuter in unserer Apotheke zu haben. Spielt der Mond eine Rolle, die Tageszeit, das Wetter?
Ja, viele Faktoren beeinflussen den Wert der Kräuter, doch können Sie nicht alle beachten, sonst warten Sie immer auf eine noch bessere Gelegenheit!
Kräuter sind ein lebendiger Teil der Natur, und das Allerwichtigste ist nach meinen Erfahrungen, mit Freude und Dankbarkeit auf sie zuzugehen, dann wenn sie Ihnen begegnen.

Punktesystem zum Sammeln potenter, hochwertiger Kräuter
Ich habe mal ein Punktesystem zusammengestellt und es auspendeln lassen:

  Dankbarkeit, Zeit, Freude, persönlicher Kontakt zu den Heilpflanzen sind das wichtigste.
  gutes Wetter, Sonnenschein, trockene Pflanzen.
 beste Tageszeit: Am Morgen Blätter, über Mittag Blüten, am Nachmittag Samen und Früchte, am Abend oder auch in der Nacht Wurzeln sammeln.
 nur kräftige gesunde Pflanzen ohne Pilzkrankheiten oder andere Flecken auswählen.
 Entsprechender Körperimpuls berücksichtigen(s. Mondkalender z.B. Herzkräuter im Löwen).
 Bei Vollmond oder beinahe Vollmond.
 Mond aufsteigend (s. Mondkalender).
 Mond zunehmend für oberirdische Teile, abnehmend für Wurzeln und zum Konservieren.
 Mondimpuls im entsprechenden Zeichen (s. Mondkalender):

Wasserzeichen = Blattimpuls, Luftzeichen = Blütenimpuls, Feuerzeichen = Früchteimpuls, Samenimpuls, Erdzeichen = Wurzelimpuls

           = optimal, aber utopisch und unerreichbar.

schwarze Käferchen in gesammelten Blüten

Bei kleinen schwarzen Käferchen in Blüten, z. B. an Huflattich, Holunder oder Rosen, lege ich die Blüten zwischen zwei Dörrexgitter und schüttle sie über dem Rasen aus.

Der Tipp mit der Strumpfschlaufe

Strumpfschlaufe Vom Beinteil einer alten Strumpfhose schneiden Sie ca. 5 cm breite Streifen und formen diese zu einer elastischen Schlinge. Die Kräuterbüschel an den Stengeln in die Schlinge spannen, kopfüber zum Trocknen aufhängen und während des Trocknens die elastische Schlaufe gelegentlich zusammenziehen. Nicht nur Mädesüss, zum Beispiel auch Zitronenmelisse, Minzen, Schafgarbe, Brennesseln und Johanniskraut lassen sich auf diese Weise schonend trocknen. Den oberen Teil der Strumpfhose, in reckteckige Stücke geschnitten, benütze ich zum Absieben von Rosenhonig, Kräuteröl oder Salben.

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