Archiv: bereits als "Pflanze des Monats" vorgestellte Pflanzen
Brombeere (Rubus fruticosus L.) - Gerbstoffpflanze
Beschreibung
Wenn Sie im Wald spazieren gehen und die Wege verlassen, treffen Sie früher oder später auf
dichtes Brombeergestrüpp. Besonders auf abgeholzten Flächen breitet sich die Brombeere
rasch und dominierend aus. Im Gegensatz zu den meisten Spaziergängern freue ich mich an den
Brombeerhecken, denn ich bereite aus den Blättern einen herrlich duftenden Schwarzteeersatz
zu. Die kräftigen hellgrünen Jungtriebe und die Blattansätze besitzen starke Stacheln,
die Unterseite der Blätter ist grün im Gegensatz zu den Himbeerblättern, welche eine
silbrige Unterseite, einen feineren, zarten Wuchs und weichere Stacheln aufweisen. Die Himbeere,
eine alte Frauenheilpflanze für die Geburt, strahlt eher das weibliche Prinzip aus, die
robustere Brombeere eher das männliche Prinzip.
Eigenschaften
Die Blätter wirken stopfend, zusammenziehend, blutreinigend, entzündungswidrig.
Die Beeren sind stärkend, erfrischend und belebend.
Sammelzeit
Die Triebspitzen und Blätter der jungen Triebe von Mai bis September.
Beeren ab Ende August. |
Vorrat, Heilmittel herstellen |
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- Blätter fermentieren
- Blätter trocknen für Waldtee
- Brombeerlikör
- Sirup, Konfitüre |
Verwendung |
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- Tee trinken
aus fermentierten Blättern |
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- Tee trinken
aus unfermentierten, frischen oder getrockneten Blättern bei Durchfall,
Magen- Darmkatarrh, Darmentzündung, Sodbrennen, Blinddarmreizungen. |
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- Likör zum Geniessen. |
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- Gurgelwasser bei
Hals-, Zahnfleisch- und Mandelentzündung, Zahnfleischbluten. |
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Tee aus fermentierten Brombeerblättern
Verwendung
als Schwarzteersatz, als Morgentee, als Durstlöscher, in selbstausgetüfteltem Eistee.
Zubereiten wie Schwarztee, mit wenig Zucker und ohne Milch.
Zutaten
Frisch gepflückte Brombeerblätter:
Zum Pflücken möglichst eine Schönwetterperiode abwarten, denn das Fermentieren gelingt nur mit Wärme.
Mit der Schere die zarten Triebspitzen und die äussersten 2-3 Blattstände abschneiden und in einem Korb sammeln.
Die Triebe wachsen immer nach, bis im Herbst können zarte Blätter gesammelt werden.
Zubereitung
Die frisch gepflückten Blätter ausgebreitet einen Tag lang auf einem Tuch
ausgebreitet im Schatten antrocknen lassen, dann mit einer Schere in Streifen schneiden.
Mit Wasser fein besprühen und mit dem Wallholz flachrollen, so dass sie feucht werden.
Die befeuchteten Blätter mit einigen ungespritzten Zitronenschalenstücken auf einem
alten Tuch ausbreiten, das Tuch von allen Seiten her einschlagen und satt einrollen.
In einen Plastikbeutel legen und gut verschliessen.3-4 Tage an einem warmen, sonnigen Platz liegen lassen, wobei sich die Blätter
dunkel färben und leicht gären (fermentieren).
Das herrlich duftende Paket öffnen,
die Blätter auseinanderzupfen und schonend auf dem Dörrex oder im Schatten trocknen
und in Gläsern lagern.
Verwendung
als Schwarzteersatz, als Durstlöscher, besonders im Winter zum Geniessen.
Nach Belieben mit wenig Waldhonig süssen.
Zutaten
Vom Frühjahr bis Ende Sommer auf Waldspaziergängen duftende Blätter und Blüten sammeln, welche uns
begegnen und welche wir sicher erkennen.
Geeignet sind
fermentierte Brombeerblätter (die schmecken einfach
viel besser), Huflattichblüten, Schlüsselblumen, Waldmeister,
Holunderblüten, Goldnessel, Rotkleeblüten, Majoranblüten (Dostblüten),
Erdbeerblätter, ev. wenig Mädesüssblüten.
Zubereitung
Die gesammelten Blätter und Blüten locker ausgebreitet auf ein Tuch legen. Am
Schatten schonend trocknen.
Allenfalls fermentierte Brombeerblätter zugeben.
Zusammen in einem Glas aufbewahren und bei Bedarf damit Tee zubereiten
Verwendung
Likör zum Geniessen
Zutaten
- 500 g reife Brombeeren vom Garten oder vom Wald
5 dl Wodka oder Kernobst (Bätzi, Träsch) - 1/2 Liter Rotwein
300 bis 500 g Rohzucker oder Kristallzucker (je nach gewünschter Süsse)
Zubereitung
Zutaten 1 in ein Einmachglas füllen, verschliessen und während 4-6 Wochen bei
Raumtemperatur oder im Halbschatten stehen lassen, filtrieren.
Zutaten 2 aufkochen, erkalten lassen, mit 1. mischen, in saubere, ausgekochte
Fläschchen füllen.
Variante: Zubereitung mit Himbeeren, roten oder schwarzen Johannisbeeren.
Verwendung
bei Hals-, Zahnfleisch- und Mandelentzündung, Zahnfleischbluten.
Zutaten
eine Handvoll frische oder eine halbe Handvoll getrocknete Brombeerblätter
Zubereitung
Am Morgen die frischen oder getrockneten Brombeerblätter mit 1 Tasse kochendem Wasser
übergiessen, 10 Minuten ziehen lassen und absieben.
In einem gedeckten Glas aufbewahren und während des Tages möglichst oft damit
gurgeln oder spülen.