Archiv: bereits als "Pflanze des Monats" vorgestellte Pflanzen
Mädesüss (Filipendula ulmaria / Spiraea ulmaria L.) - pflanzliches Aspirin
Beschreibung
Mädesüss- noch nie gehört! Kennen Sie vielleicht Wiesenkönigin, Spier,
Wiesengeissbart, Bocksbart , Honigblüte, Beietrost, Metkraut? Hier handelt es sich
immer um dieselbe Pflanze, und nur der lateinische Name bringt Klarheit, er lautet
filipendula ulmaria, früher spirea ulmaria.
Vor 150 Jahren entdeckten Forscher in der Weidenrinde und der Spierstaude reine
Salicylsäure, und einige Jahre später gelang erstmals die synthetische
Herstellung von Acetylsalicylsäure. Dieses bahnbrechende Mittel wurde Aspirin
genannt, a-spirea , abgeleitet von Spierstaude.
Solche Zusammenhänge sind es, welche mich besonders faszinieren und nachdenken
lassen. Im Gegensatz zum isolierten chemischen Wirkstoff enthält eine Heilpflanze
immer mehrere Inhaltsstoffe, welche einander vorzüglich ergänzen und deshalb
weniger Nebenwirkungen verursachen. Schleimstoffe und Gerbsäuren im Mädesüss
schützen zum Beispiel die Magenschleimhaut und heilen Entzündungen in Magen und
Darm.
Wie sieht denn das Mädesüss aus und wo wächst es?
Die bis 1 m hohen, mehrjährigen Pflanzen mit den schwebenden weissen bis crèmefarbigen
Blütenwolken, rötlichem Stengel und mandelähnlichem herbem Geruch finden
Sie massenweise an feuchten Stellen, entlang an Bachufern oder Gräben bis auf 1500
m Höhe, sehr wahrscheinlich auch in der Nähe Ihres Wohnortes. Suchen Sie es,
denn meine Erfahrungen bestätigen: das Mädesüss verdient es, wieder
entdeckt zu werden!
Eigenschaften
salizylhaltig, fiebersenkend, antirheumatisch, entzündungshemmend, lösend,
durchblutungsfördernd.
Sammelzeit
Ab Ende Juni bis August gesunde Stauden mit Blütenknospen und soeben
geöffneten Blüten, welche weder von Blattläusen noch von weisslichem
Pilz befallen sind, werden etwa auf halber Höhe samt einigen Blättern
abgeschnitten und stolz nach Hause getragen. |
Vorrat, Heilmittel herstellen |
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- Blüten und Blätter trocknen (siehe
auch: Der Tipp mit der Strumpfschlaufe)
- Tinktur aus Blüten und Blättern
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Verwendung |
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- Tee (Erkältungstee) oder
Tinktur einnehmen bei Fieber, Grippe, Rheuma, Entzündungen, Gelenkschmerzen,
Ischias, Hexenschuss, bei Verdauungsproblemen. |
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- Ins Fussbad bei Erkältung,
Grippe. |
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- Kompresse mit
frischen Blättern bei Brustdrüsenentzündung, Durchblutungsstörungen,
Ekzemen, Schuppenflechte, Akne, Migräne, Fieber. |
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Vorsicht! Nicht überdosieren! Nicht bei Salicylallergie! Nicht in der Schwangerschaft und Stillzeit, nicht bei Kindern unter 2 Jahren anwenden! |
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Zutaten
ein Büschel frisches Mädesüss, Beschreibung siehe Pflanze des Monats:
Mädesüss
Zubereitung
Stengel bündeln, mit der
Strumpfschlaufe oder einer Schnur zusammenbinden und an schattigem, trockenem, luftigem
Ort, z. B. auf dem Estrich zum Trocknen aufhängen, ev. ein Tuch darunterlegen, denn
die kleinen Blüten sind sehr zart und fallen leicht ab.
Trocknen lassen, bis das Kraut beim Berühren raschelt und die Stiele sich brechen
lassen.
Dann Blätter und Blüten abstreifen und in Gläser oder Dosen füllen,
innerhalb eines Jahres aufbrauchen.
Verwendung
Teemischung bei Erkältung, Fieber, Grippe, Rheuma
Vorsicht! Nicht überdosieren. Nicht bei Salicylallergie!
Zutaten
2 Handvoll Mädesüss
2 Handvoll Lindenblüten
2 Handvoll Holunderblüten
2 Handvoll Quendel (wilder Thymian)
entweder 2 Handvoll zarte ungespritzte Rosenblüten
oder 1 Handvoll Hagebutten (am einfachsten aufgeschnittene Beutel)
Zubereitung
Mädesüss, Lindenblüten, Holunderblüten und Quendel in einer
Schüssel mischen, mit der Schere gleichmässig zerkleinern und grobe Teile
entfernen.
Rosenblüten oder Hagebutten beigeben, mischen und in ein Vorratsglas füllen.
2 Esslöffel dieser Mischung mit 1 Liter kochendem Wasser übergiessen,
10 Minuten ziehen lassen, absieben, nach Belieben mit wenig Honig oder Rohzucker
süssen, in Thermoskrug füllen.
Davon 3-5 mal täglich eine Tasse voll trinken.
Diese tee schmeckt gut und ist auch für kranke Kinder geeignet.
Verwendung
bei Erkältung, Fieber, Unruhe (nach Pauline Felder)
Zutaten
Buchs
Mädesüss
Holunderblüten
1 Esslöffel Zitronensaft oder Apfelessig
Zubereitung
Mit den Zutaten 1 1/2 bis 2 l Tee zubereiten (Buchs 5 Minuten kochen), Zitronensaft oder
Apfelessig zugeben.
Den Oberkörper warm einhüllen und die Füsse ca. 10 Minuten lauwarm baden,
nachher sofort ins Bett schlüpfen.
Für nochmaligen Gebrauch das Fussbadewasser nach dem Baden in eine leere
Mineralwasserflasche füllen, kühl aufbewahren und bei Bedarf noch einmal aufwärmen.