Wenn ich die verblühten Köpfe entferne, wachsen ständig neue Blüten nach, und ich kann bis im Herbst ernten, dann allerdings überziehen sich Blätter und Stengel langsam mit grauem und braunem Pilzgeflecht. Ringelblumen bilden reichlich Samen, und zwar ganz lustige geringelte Kringel, daher stammt nämlich der Name.
Wenn ich Ringelblumensalbe zubereite, wenn ich die Köpfe ernte und die Strahlenblüten abstreife, kann ich etwas von der wundheilenden Heilkraft erahnen. Meine Finger werden nämlich ganz harzig, und diese balsamische, aromatische, leicht klebrige Substanz, gepaart mit anderen Stoffen bewirkt eben den Wundverschluss und die Wundheilung. Nach dem Pflücken der Köpfe tritt am verbleibenden Stengel kein Saft aus, sondern es bildet sich sofort sichtbar eine weissliche abgrenzende Schutzschicht.
Ringelblumen sind so vielseitig einsetzbar, dass ich genügend Vorrat in jeder Form anlege. Getrocknete Blüten etwa bereichern wegen der strahlenden Farbe meinen Familientee.
So begleiten mich die Ringelblumenprodukte durch den Winter, bis im Frühling die Samen wieder überall zu keimen beginnen und in kurzer Zeit die ersten Blütentupfer im Garten leuchten.
Haut- und schleimhautheilend, vernarbend, salicylhaltig, entzündungshemmend, krampfstillend, desinfizierend, abschwellend, gallenflussfördernd, leberstärkend.
SammelzeitBei schönem Wetter die geöffneten Blütenköpfe alle 1-2 Wochen schneiden. |
|
Vorrat, Heilmittel herstellen |
|
- |
Strahlenblüten an luftigem Ort zum Trocknen auslegen, am besten auf dem Dörrexgitter bei max. 35°. In dunklem Glas oder Kartondose trocken aufbewahren |
- | Tinktur aus den Strahlenblüten ansetzen. |
- | Kräuteröl mit Strahlenblüten ansetzen. |
- | Salbe köcheln. |
Verwendung |
|
- |
Tee trinken aus frischen oder getrockneten Blüten oder Tinktur einnehmen bei Leberproblemen, zur Gallenanregung, bei Darmfisteln, Dickdarmentzündung, Geschwüren, chronischen Vaginalentzündungen, Venenentzündung. |
- |
Ringelblumensalbe einreiben oder Verband anlegen auf wunde, strapazierte oder gerötete Haut, leichtere Verletzungen und Verbrennungen, Sonnenbrand. Zur Pflege bei rissigen Händen, zur Baby- und Kleinkinderpflege, als Lippenpomade. |
- |
Ringelblumenöl zur Baby- und Kleinkinderpflege, als Salbengrundlage, für Kräuterkosmetik. |
- |
Umschläge oder Kompressen mit verdünnter Tinktur oder starkem Tee bei schlecht heilenden Wunden, Verbrennungen, Venenentzündung, Krampfadern. |
- |
Pflaster mit unverdünnter Tinktur oder Frischsaft bei Dornwarzen. |
Ich habe viele Salbenrezepte ausprobiert und verglichen. Schlussendlich bin ich beim einfachsten hängengeblieben, auf der Basis von Öl, Bienenwachs und Frischpflanzen. Nach diesem kinderleichten (Kinder sind beim Salbenkochen gerne dabei) Grundrezept kann auch aus anderen Kräutern oder Wurzeln eine Salbe hergestellt werden.
Etwa 30 Ringelblumenköpfe, möglichst orange und gefüllte, davon die Strahlenblüten abgezupft, etwa 15 g
150 g Pflanzenöl z. B. Sonnenblumenöl oder Rapsöl
15 g zerbröckeltes Bienenwachs
ev. 8-10 Notfalltropfen zur Verstärkung (Schweizer Blütenessenzen von Phytomed, erhältlich in der Apotheke oder Drogerie).
Die Strahlenblüten abzupfen. Mit dem Oel und dem Bienenwachs in ein Salbenpfännchen mit Ausguss geben und unter Rühren, auf einem Rechaud im Freien oder im Wasserbad langsam erwärmen und schmelzen.
Auf kleinem Feuer 30 Minuten oder noch besser bis 1 Stunde unter gelegentlichem Rühren ausziehen lassen, bis die Schmelze Geschmack und Farbe angenommen hat. Wenn möglich über Nacht erstarren lassen und anderntags wieder schmelzen.
Durch ein Sieb mit einem alten Strumpfstück am besten in ein zweites Gefäss mit Ausguss absieben und gut auspressen. (Rückstand als Kompresse auflegen).
Weiterrühren, bis die Salbe noch flüssig, aber lauwarm abgekühlt ist.
Nun die Notfalltropfen unterrühren, in Döschen giessen, abkühlen lassen, verschliessen und beschriften.
Haltbarkeit an kühlem dunklen Ort, z.B. im Keller 12 -18 Monate.
Durch die Beigabe von Notfalltropfen wird die Wirkung als Wundsalbe noch verstärkt.
Einreiben oder Verband anlegen auf wunde, strapazierte oder gerötete Haut, leichtere Verletzungen und Verbrennungen, Sonnenbrand.
Als erste Hilfesalbe für Kinder, zur Baby- und Kleinkinderpflege, zur Pflege bei rissigen Händen, als Lippenpomade.
Nur wenig einreiben, da die Salbe recht fetthaltig ist!
Eine Salbe ist fest und streichfähig, ein Ölauszug hingegen flüssig, doch die Wirkung ist ziemlich dieselbe.
Die Salbe mit Frischpflanzen ist in einem Tag gebrauchsfertig, ein Kräuterölauszug muss im Halbschatten erst ausziehen und reifen.
Eine Salbe wird bei der Zubereitung erhitzt, es genügt ein billigeres, nicht kaltgepresstes Öl. Hingegen beim Sonnenauszug darf es ein qualitativ hochwertiges, kalt gepresstes Öl sein.
Ringelblumenstrahlenblüten, möglichst orange, 1-2 Tage auf Haushaltpapier im Schatten angetrocknet.
Kaltgepresstes Öl, z.B. Sonnenblumenöl, Olivenöl, Mandelöl, Rapsöl.
Ev. zur längeren Haltbarkeit Antiranz (Konservierungsmittel für Oele, im Versand z.B. bei www.dreiangel.ch).
Die angetrockneten Blüten in ein Einmachgläschen geben, ganz leicht zusammendrücken, bis das Glas zur Hälfte gefüllt ist.
Mit dem Öl übergiessen, bis die Pflanzen gut bedeckt und das Glas randvoll ist.
Das Glas verschliessen, beschriften und ca. zwei bis drei Wochen im Halbschatten bis Sonnenlicht stehen lassen, dabei öfters besuchen, leicht schütteln und beobachten, im besten Fall wird es leicht orange.
Durch Gaze oder Strumpf abpressen, in dunkle, lichtechte Flasche füllen, beschriften, dunkel und kühl aufbewahren.
dunkel und kühl aufbewahrt ohne Antiranz 1Jahr.
Zur Sicherheit für längere Konservierung bis 18 Monate auf 100 g Oel 4 Tropfen Antiranz beifügen.
Antiranz ist ein Konservierungsmittel für Oele, mit Vitamin E und C und Lecithin und muss kühl aufbewahrt werden.
Dosierung beachten, sie ist sehr niedrig!
Ranzig schmeckendes Kräuteröl unbedingt wegwerfen!
Es wird nur äusserlich angewendet, zur Baby- und Kleinkinderpflege, als Salbengrundlage, für Kräuterkosmetik.
Für eine Salbe das Oel mit 10 % Bienenwachs unter Rühren vorsichtig schmelzen, nicht überhitzen, dann in Döschen giessen.