Archiv: bereits als "Pflanze des Monats" vorgestellte Pflanzen


Schlehdorn, Schwarzdorn (Prunus spinosa L.) - Stärkungsmittel

Schlehdorn

Beschreibung

Schwarzdorn oder Schlehdorn (ist das gleiche) und Weissdorn, zwei einheimische, heilkräftige Büsche, ohne welche unsere einheimischen Hecken undenkbar wären.
Beide Büsche wachsen wild an Waldrändern, in Hecken und Gebüschgruppen und sind leicht zu unterscheiden.
Schwarzdornzweige oder Schlehdornzweige haben dunkles bis schwarzes Holz, Weissdornzweige haben hellgraues Holz, deshalb die entsprechenden Namen.
Als erstes blüht im Frühling der Schlehdorn, und weil er übersät ist mit Dornen, bietet er den Vögeln ideale Bedingungen zu ihrem Nestbau. Und so können wir auf einem Spaziergang dem "Zit isch do" aus dem Schlehdornhag lauschen.
Im Herbst, im Oktober, reifen dann die Schlehen, welche aussehen wie kleine runde Zwetschgen. Diese schmecken säuerlich herb, kein besonderer Genuss. Um sie geniessen zu können, werden sie erst nach dem ersten Frost geerntet. Statt so lange zu warten, können sie auch während ein, zwei Tagen, rep. Nächten tiefgekühlt werden. Nun sind sie bereit zum Entsaften oder zur Herstellung eines kräftigenden Likörs.
Ziehen Sie zum Pflücken eine glatte robuste Jacke an und nehmen Sie, wie immer zum Pflücken ab Strauch, einen Spazierstock mit gebogenem Griff mit zum Herunterziehen der Zweige.

Eigenschaften

Blüten: leicht abführend, entschlackend, harntreibend, blutreinigend.
Schlehenfrüchte: stärkend bei Erschöpfung und Rekonvaleszenz.
Schlehdorn

 

Sammelzeit

Blüten im März bis April
Schlehenfrüchte im Oktober bis Anfang November, wenn sie möglichst reif und weich sind, jedoch bevor sie abfallen und bevor die Vögel alle wegschmausen.

Vorrat, Heilmittel herstellen

- Blüten trocknen
- Schlehenlikör

Verwendung

- Tee der Blüten trinken als mildes Abführmittel bei Verstopfung - auch für Kinder geeignet -, bei Hautkrankheiten, bei Übergewicht, in blutreinigenden Teemischungen.

- Schlehenlikör als Stärkungsmittel, bei Erschöpfung, nach Krankheiten.


Salben

Schlehdorn-/Schwarzdornrezepte

Schlehdorntee
Schlehdornlikör

Salben

Tee zur Blutreinigung und während einer Schlankheitskur

Zutaten

20 g Schwarzdornblüten
20 g Löwenzahnwurzel
20 g Pfefferminze
20 g Brennesselblätter
20 g Ringelblumenblüten

Zubereitung

Von der Mischung jeweils 1/2 Std. vor dem Essen eine Tasse schluckweise trinken, wenn möglich 3 mal täglich.
Dafür 1 Teelöffel Mischung mit kochendem Wasser übergiessen und 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen.

Salben

Schlehenlikör

Verwendung

als Stärkungsmittel, bei Erschöpfung, nach Krankheiten.
Jeweils ein Gläschen kühl servieren als Stärkungsmittel und zur Anregung der Verdauung nach üppigem Essen.

Zutaten

600 g Schlehen
400 g Zucker oder Rohzucker
2 Stangen Zimt, 5 Gewürznelken
1 Vanilleschote aufgeschlitzt, 2 Sternanis
ca. 8 dl dl Gin oder Wodka

Zubereitung

Die Schlehen im Oktober bis Anfang November möglichst nach dem ersten Frost sammeln, erlesen und auf einem Backblech eine Nacht lang tiefkühlen (durch die Frostsimulation werden sie weich und verlieren die herben Gerbstoffe).
Anderntags auftauen lassen (wie in der Natur) und in ein 2 Liter fassendes Einmachglas oder in einen Krug geben. 4 dl Wasser mit dem Zucker aufkochen, auflösen und heiss über die Schlehen giessen. Erkalten lassen. Die Schlehen sollten dadurch aufplatzen, wenn nicht, mit einem Kartoffelstössel vorsichtig leicht aufdrücken.
Eine Nacht lang stehen lassen. Anderntags die Gewürze zugeben und mit Gin oder Wodka auffüllen, bis das Glas voll ist, verschliessen oder zudecken. 6-8 Wochen (Likör braucht Zeit) an einen warmen Fensterplatz stellen, dabei gelegentlich besuchen und schütteln oder umrühren. Der Likör sollte sich dabei langsam tiefrot färben.
Durch Gaze oder Strumpfstück abseihen und in hübsche Flaschen füllen.

Die zurückbleibenden Schlehen im Kühlschrank aufbewahren und aufbrauchen zu herbstlichen und winterlichen Gerichten wie Wild, Braten, Desserts.
Eine herrliche Delikatesse sind in flüssiger Schokoladen-Kuchenglasur getauchte Schlehen, meine neuste Entdeckung nach dem Absieben des Likörs.

Salben
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