Vorrat, Heilmittel herstellen |
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- Blüten trocknen für Tee und Teemischungen | |
- Sirup aus Blüten oder Beeren | |
- Holundersalbe |
Verwendung |
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- Tee oder Teemischung bei Fieber, Grippe, beginnender Erkältung, Infektionskrankheiten, Gürtelrose, zur Abwehrsteigerung. |
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- Tee (Aufguss) aus frischen oder getrockneten Blüten als Alltagstee und als durstlöschendes Getränk, Bowle oder Sonnentee aus frischen Blüten, Spezialitäten wie Dolden im Omelettenteig oder Ausbackteig und Holundertarte. |
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- Holunderblütensirup als durststillendes Getränk. |
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- Holunderbeerensirup heiss oder kalt bei Husten, Erkältung. |
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- Holundersalbe zum Einreiben oder als Kompresse. |
Die Holunderdolden ausschütteln und die dickeren Stiele wegschneiden, so dass kleine Döldchen entstehen. Diese brauchen zum gründlichen Trocknen etwas künstliche Wärme im Heissluftofen oder auf dem Dörrex bei ca. 40 °. Damit die zarten Blüten nicht verloren gehen, lege ich zum Auffangen ein Tuch unter den Dörrexapparat. Während des Trocknens ab und zu wenden, ein leichtes Bräunen der Blüten lässt sich leider nicht vermeiden. Die Blüten sind trocken, wenn sie rascheln und sich die Stiele nicht nur biegen, sondern brechen lassen. In einer Pappschachtel oder in dunklem Glas max. 1 Jahr lang aufbewahren.
Was tun bei kleinen, schwarzen Käferchen in den Blüten? Siehe Tipp
Die Sirupzubereitung mit Zitronensäure oder Weinsäure ist sehr einfach. Allerdings werden wir heute völlig mit Zitronensäure (E 330) überschwemmt, beinahe allen verarbeiteten Produkten wird sie beigefügt. Sie kann allergische Reaktionen auslösen und gentechnisch hergestellt sein. Im Sirup ist sie unersetzbar, zur Kompensation kaufe ich möglichst unverarbeitete Naturprodukte, bereite die Gerichte für meine Familie eigenhändig zu und verwende frische Zitronen.
Ich habe schon verschiedene Siruprezepte ausprobiert, mit oder ohne Zitronenscheiben, ohne Aufkochen, mit Aufkochen. Wie meistens, hat sich das einfache als das beste erwiesen.
20 schöne eben aufgeblühte Holunderdolden
2 kg Zucker
2 Liter Quellwasser oder stilles Mineralwasser
40 g Zitronensäure
Die Holunderdolden ausschütteln und die dicken Stiele wegschneiden. In einen grossen Krug oder Steinguttopf legen. Mit dem kalten Wasser auffüllen, 2 kg Zucker und 40 g Zitronensäure (mit wenig Wasser anrühren) zufügen. Ab und zu rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat, mit einem Tuch bedecken und 48 Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen, dabei gelegentlich umrühren.
Durch Gaze oder Strumpfstück absieben. In saubere, mit kochendem Wasser gespülte Flaschen abfüllen, verschliessen, beschriften.
Zitronensaft oder Zitronenscheiben werden am besten erst beim Geniessen zugefügt, erstens wird der Sirup sonst trüb und zweitens werden beim 48-stündigen Stehenlassen Bitterstoffe aus der weissen Schale gelöst.
Dank der Kombination Zitronensäure/Zucker sollte sich dieser Sirup ohne Aufkochen schimmelfrei halten, doch fällt es mir einfach schwer, daran zu glauben. Deshalb habe ich ihn bis jetzt vor dem Abfüllen stets aufgekocht. Dieses Jahr habe ich beide Arten versucht und verglichen. Mein Vergleich fällt folgendermassen aus:
Nach meinen Erfahrungen hält sich der Sirup kühl aufbewahrt etwa vier Wochen, dann kann er gären oder Schlieren bekommen. Um ihn länger haltbar zu machen, muss er vor dem Abfüllen unter Rühren aufgekocht werden, auf den herrlichen Geschmack hat das keinen nachteiligen Einfluss.
Als Durstlöscher, für Sorbet und Desserts, mit Weisswein aufgegossen zum Apéritif.
Auf dieselbe Art kann auch Fliederblütensirup hergestellt werden. 4 Tassen frische oder getrocknete Goldmelissenblüten oder Zitronenmelissenblätter oder 4 grosse Tassen frische oder getrocknete Lindenblüten werden mit kochendem Wasser übergossen und lauwarm abgekühlt. Weiterfahren wie beim Holunderblütensirup
Diese bewährte Teemischung finden Sie auch beim Mädesüss
Mädesüss, Lindenblüten, Holunderblüten und Quendel in einer Schüssel mischen, mit der Schere gleichmässig zerkleinern und grobe Teile entfernen.
Rosenblüten oder Hagebutten beigeben, mischen und in ein Vorratsglas füllen.
2 Esslöffel dieser Mischung mit 1 Liter kochendem Wasser übergiessen, 10 Minuten ziehen lassen, absieben, nach Belieben mit wenig Honig oder Rohzucker süssen, in Thermoskrug füllen.
Davon 3-5 mal täglich eine Tasse voll trinken.
Diese tee schmeckt gut und ist auch für kranke Kinder geeignet.
Das überlieferte Ursprungsrezept stammt aus Oesterreich. Ich habe es ausprobiert, studiert, überlegt und schlussendlich die Zutaten beibehalten, die Herstellung jedoch ziemlich vereinfacht. Für Erfolgs- oder Erfahrungsmeldungen wäre ich sehr dankbar.
250 g (1/4 Liter) kaltgepresstes Olivenöl
30 g Bienenwachs (Imker, Imkereibedearf)
total ca. 4 m (ca. 6-8 Stücke) einjährige etwa fingerdicke Holunderstengel (gerader Wuchs, helleres Holz, glattere Rinde)
1 walnussgrosses Stück Fichtenharz (findet man an Stämmen von beschädigten Rottannen)
Von den Holunderstengeln wird die grüne Schicht (Schelfern) unter der braunen Rinde gebraucht. Die frisch geschnittenen Holunderstengel rasch bearbeiten, dazu mit dem Messerrücken die oberste braune Schicht wegkratzen, und nun die grüne Schicht in feinen Streifen abschälen.
Alle Zutaten in ein feuerfestes Gefäss geben (notfalls Konfitürenglas) und im Wasserbad 45-60 Minuten auf kleinem Feuer simmern lassen, dabei gelegentlich mit einem abgeschälten Stecken umrühren.
Wenn möglich über Nacht erstarren lassen und anderntags wieder schmelzen. Durch ein Sieb mit einem Gazetuch oder Strumpfstück am besten in ein zweites Gefäss oder direkt in Döschen abgiessen und gut auspressen. (Rückstand als Kompresse auflegen).
Haltbarkeit bis 12 Monate oder so lange die Salbe gut riecht.
Die Einsatzmöglichkeiten entnehme ich dem Ursprungsrezept. Die Salbe dünn auf ein Tuch oder Watterondellen streichen, auflegen und einwirken lassen. Falls Hautreaktionen auftreten, die Behandlung abbrechen.
Bei Bronchitis, Halsweh, Stirn- und Kiefernhöhlenkatarrh
Artrose, Arthritis
Knieverletzungen, Schwellungen
Knochenverletzungen (hier empfehle ich eher den Beinwell)
Entzündete Krampfadern
250 g Weissmehl oder Halbweissmehl
2 Prisen Salz
80-100 g weiche Butter oder Margarine
50 g Quark
4 Esslöffel Zucker, mit der Kenwood oder von Hand fein reiben
6 Esslöffel Milch
Alles zusammen mit der Kenwood oder von Hand kurz zusammenkneten, 30 Min. kühl ruhen lassen.
Ein rundes Kuchenblech mit Backpapier und dem ausgewallten Mürbeteig belegen, den Rand verzieren.
Oder einen gekauften Mürbeteig verwenden, z.B. von Coop oder Migros
ca. 15 schöne Holunder-Dolden ausschütteln, abzupfen, den Teigboden mit einer dicken Schicht Blüten (ca. 50 g) bestreuen
50 g geschälte Mandelblättchen darüber verteilen. Den Ofen auf 175 ° vorheizen!
2 - 2 1/2 dl Vollrahm darüber verteilen
60 - 80 g Zucker oder Rohzucker darüberstreuen.
Ca. 25-30 Minuten auf 175 - 180° backen, bis der Zucker auf der Tarte leicht karamelisiert und eingedickt ist.
Während des Backens ein bis zwei Mal mit einem Löffel die Blüten vorsichtig in den Rahm drücken.