Kein Kräutergarten ohne Zitronenmelisse!
Der lateinische Beiname officinalis bedeutet, dass sie in der Offizin, dem Arbeitsraum der Apotheke verwendet wurde, also eine traditionelle anerkannte Heilpflanze war und ist.
Sie ist tatsächlich die meistverwendete, vielseitigste Heilpflanze meines Kräutergartens, denn sie ist auch Gewürz, Duftpflanze, Genusskraut, eine richtige Alleskönnerin.
Ohne Bedenken kann ich sie verwenden und einsetzen, auch längerfristig.
Als eine der wenigen Heilpflanzen, nebst Schöllkraut und Knoblauch, wirkt sie antiviral, was mich besonders beeindruckt und zum Fieberblasenstiftrezept animiert hat.
Einfach umwerfend ist ihr Duft nach Zitrone, in jeder Teemischung ist sie deshalb eine schmackhafte Bereicherung und Begleitung, ob frisch oder getrocknet.
Es lohnt sich, einen getrockneten Vorrat anzulegen für Melissentee oder Teemischungen im Winter.
Das Trocknen muss sehr vorsichtig geschehen, nicht über 30 Grad, sonst lösen sich die ätherischen Oele in Luft auf, und die Melissenblätter schmecken statt nach Zitrone nach Heu.
Die Melisse ist mehrjährig und einfach zu pflegen, im Spätherbst oder zeitigen Frühjahr wird sie zurückgeschnitten.
Mai bis September
Schöne, gesunde Blätter, ohne braune Rostflecken vor der Blüte pflücken.
Dazu werden die Spitzen mit zwei bis drei Quertrieben geschnitten, folglich werden sich in den stehengebliebenen Blattachsen neue Jungtriebe bilden, welche wiederum gepflückt werden können.
Vorrat, Heilmittel herstellen |
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- Vorsichtiges Trocknen der Blätter |
Verwendung |
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Während der Saison öfters frisch verwenden, in Familientee, Sonnentee, Schlaftee, in Kräutersalz, Kräuterquark, Zitronensauce zu Fisch, in Fruchtsalat, Bowle, Sorbet. |
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- Tee trinken oder Tinktur zum Einnehmen (s. auch Stresstropfen) als mildes Beruhigungsmittel bei Herzklopfen, Schlaflosigkeit, Stress, Sorgen, Krämpfen im Darm und Unterleib, Uebelkeit, Schwangerschaftserbrechen. |
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- Tinktur leicht verdünnt einreiben bei Nervenschmerzen, Kopfweh, Muskelkater. |
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- Tinktur, frisch gepressten Saft (Knoblauchpresse), Fieberblasenstift oder äth.Oel zum Betupfen von Fieberblasen (herpes simplex). |
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- Vollbad, Schlafkissen zur Beruhigung und Entspannung. |
Punktesystem zum Sammeln potenter, hochwertiger Kräuter |
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Dankbarkeit, Zeit, Freude, persönlicher Kontakt zu den Heilpflanzen sind das wichtigste. | |
gutes Wetter, Sonnenschein, trockene Pflanzen. | |
beste Tageszeit: Am Morgen Blätter, über Mittag Blüten, am Nachmittag Samen und Früchte, am Abend oder auch in der Nacht Wurzeln sammeln. | |
nur kräftige gesunde Pflanzen ohne Pilzkrankheiten oder andere Flecken auswählen. | |
Entsprechender Körperimpuls berücksichtigen(s. Mondkalender z.B. Herzkräuter im Löwen). | |
Bei Vollmond oder beinahe Vollmond. | |
Mond aufsteigend (s. Mondkalender). | |
Mond zunehmend für oberirdische Teile, abnehmend für Wurzeln und zum Konservieren. | |
Mondimpuls im entsprechenden Zeichen (s. Mondkalender): Wasserzeichen = Blattimpuls, Luftzeichen = Blütenimpuls, Feuerzeichen = Früchteimpuls, Samenimpuls, Erdzeichen = Wurzelimpuls |
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= optimal, aber utopisch und unerreichbar. |
Die ganze Saison hindurch finden Sie im Garten oder auf Spaziergängen Pflanzen, aus welchen sich ein durstlöschendes fein schmeckendes Getränk herstellen lässt, je nach Jahreszeit kalt oder heiss zubereitet.
Am besten wechseln Sie ab, derselbe Tee sollte nie zu lange getrunken werden. Je nach Saison und Vorkommen aus folgenden duftenden Kräutern auswählen:
Pfefferminze, andere Minzen (Wasserminze, Rossminze, Apfelminze, Orangenminze, Ananasminze), Zitronenmelisse, Verveine, Ananassalbei, Lavendelblüten und Blättchen, Goldmelissenblüten, Lindenblüten, Holunderblüten, Brombeerblätter ev. fermentiert, Hagebutten, Thymian oder Quendel, Rosenblüten, Ringelblume, Schlüsselblume, Kamille, Frauenmantel, Johanniskraut, Königskerzenblüten, Majoranblüten, Waldmeister.
Einen gehäuften Esslöffel getrocknete oder zwei gehäufte Esslöffel frische, ev. in Streifen geschnittene Kräuter mit 1 Liter heissem, nicht mehr kochenden Wasser übergiessen, zugedeckt 8-15 Minuten ziehen lassen, Kräuter entfernen oder den Tee abgiessen.
Nach Belieben mit wenig Honig, Birnendicksaft, Löwenzahnhonig, zu dünn geratenem Gelee, selbstgemachtem Sirup, Apfelsaftkonzentrat oder Vollrohzucker süssen oder einen Teelöffel Steviakraut mit den Kräutern ziehen lassen.
Heiss oder kalt geniessen.
Duftende Kräuter aus dem Garten oder nach einem Waldspaziergang sind Majoranblüten, Lindenblüten, Waldmeister, Holunderblüten, Rosenblüten, Pfefferminze und andere Minzenarten, Zitronenmelisse, Goldmelisse, Verveine, Süssdolde, Malvenblüten, Ananassalbei, Kräuterfenchel, Thymian, Apfelschalen, unbehandelte Zitronenschalen, Erdbeer-, Brombeer- und Johannisbeerblätter, Ringelblume, Schlüsselblume, Kamille, Frauenmantel, Johanniskraut, Königskerze, Lavendel.
Zwei Handvoll Pflanzen werden am Morgen frisch gepflückt, die Blätter werden zerkleinert, die Blüten ganz gelassen und mit frischem (Quell)- Wasser und einigen Zitronenscheiben oder 1/2 - 1 Essl. Essig und 2 Essl. Honig in einem Glaskrug 3 - 4 Stunden an die Sonne gestellt.
Mit einem Tuch bedecken und am besten mit einem Chinastäbchen ab und zu umrühren.
Vor dem Servieren nach Belieben mit einem Kühlelement kühlen.
Ein kleines Gläschen zum Geniessen oder bei nervösem Herzklopfen, Schlaflosigkeit, Stress, Sorgen, Krämpfen im Darm und Unterleib, Uebelkeit.
1 unbehandelte Zitrone, die Schale mit dem Sparschäler geschält
5 dl Wodka oder Kernobst (Bätzi, Träsch)
2. 2 dl Wasser
200 g Rohzucker oder Kristallzucker
Zutaten 1 in ein Einmachglas füllen, verschliessen und während 2-3 Wochen bei Raumtemperatur oder im Halbschatten stehen lassen, gelegentlich schütteln.
Zutaten 2 aufkochen, erkalten lassen, mit 1 mischen, nochmals 2-3 Wochen reifen lassen, filtrieren, in saubere, ausgekochte, hübsche Fläschchen füllen und beschriften.
Als Massageöl, zum Betupfen von Fieberblasen, in Fieberblasenstift, Naturkosmetik.
Etwa zwei Handvoll schöne frisch gepflückte Melissenblätter
Etwa 1 dl hochwertiges, kaltgepresstes Olivenöl oder Mandelöl oder Traubenkernöl.
Die Blätter etwas zerzupfen, in ein kleines Einmachgläschen von ca. 1 dl geben, bis dieses zur Hälfte bis höchstens zwei Drittel gefüllt ist, dabei nur ganz leicht stopfen.
Wenn zuviel Blätter beigegben werden, kann aus ihnen Wasser austreten, und das ganze beginnt zu gären oder zu schimmeln.
Mit dem Oel übergiessen, bis die Pflanzen gut bedeckt und das Glas randvoll ist.
Für längere Haltbarkeit ev. pro 100 ml Oel 4 Tropfen Antiranz beifügen.
Das Glas verschliessen, beschriften und ca. zwei bis drei Wochen im Halbschatten bis Sonnenlicht stehen lassen, dabei öfters besuchen, leicht schütteln und beobachten, bis das Oel Farbe oder Geschmack der Kräuter angenommen hat.
Durch Gaze oder Strumpf abpressen, in dunkle, lichtechte Flasche füllen, beschriften, dunkel und kühl aufbewahren.
Haltbarkeit 1-2 Jahre (es darf nicht ranzig riechen, sonst unbedingt wegwerfen).
Für 7 Stifte oder 3 kleine Döschen
10 g Bienenwachs zerbröckelt oder Granulat
10 g Kokosfett
20 g Melissenölauszug und/oder Wundkleeölauszug
1 Messerspitze flüssigen Honig oder Rosenhonig
ev. 8 Tropfen Propolistinktur
2 Tropfen ätherisches Melissenöl
für Lippenstifthülsen, Bienenwachsgranulat, ätherische Oele in guter Qualität u.a.
Drogerie im Dreiangel, CH 3552 Bärau, Tel. + Fax. 034 402 15 65
www.dreiangel.ch
Für 7 Stifte oder 3 kleine Döschen
10 g Bienenwachs zerbröckelt oder Granulat
10 g Kokosfett
20 g Olivenöl oder Jojobaöl oder Walnussöl, oder 2 Sorten gemischt
1 Messerspitze flüssigen Honig oder Rosenhonig
2 Tropfen ätherisches Lavendelöl